Korallen und niedere Pflanzen
Die Seeanemone
Die Seeanemonen oder Aktinien (Actinaria) gehören zu den Nesseltieren so wie Quallen und Korallen. Innerhalb der Nesseltiere gehören sie zu den Hexacorallia, den Nesseltieren, die sechs oder ein Vielfaches von sechs Armen haben. Sie leben solitär, also einzeln, und nicht in Kolonien wie viele Korallen.
Ihr Körper besteht aus einem hohlen Zylinder, der unten mit seiner Fußscheibe am Untergrund festgesaugt ist. Dieser Zylinder ist innerlich durch sog. Mesenterien längs unterteilt, sozusagen Zwischenwände, an denen die Keimdrüsen (Eierstöcke und Hoden) hängen. Durch diese Zwischenwände wird die innere Verdauungsoberfläche stark vergrößert. Oben ist der Zylinder durch die Mundscheibe mit einer länglichen Mundöffnung abgeschlossen, an die sich ein nach innen gestülptes Schlundrohr anschließt. Die Mundscheibe ist von vielen Armen umgeben. Einen After gibt es nicht, Unverdautes wird durch den Mund wieder ausgeschieden. Ein Skelett haben Seeanemonen nicht.
Seeanemonen sind getrenntgeschlechtlich oder zwittrig. Die meisten Seeanemonen legen Eier in das freie Wasser, die sich zu einer sog. Planula-Larve verwandelt, die mit den Strömungen verdriftet wird: eine planktische Larve. Später setzt sich die Larve am Grund fest und die Seeanemone entsteht.
Seeanemonen fangen mit ihren Fangarmen Krebse und kleine Fische. Wenn sich nicht von selbst ein kleiner Fisch dem Tier nährt, kann man ihr mit einer langen Pinzette einen kleinen Fisch reichen.
Die Arme kann man ohne Gefahr mit den Fingern berühren, da die Nesselzellen die intakte Haut nicht durchschlagen. Die Arme der Seeanemonen haften an der Haut, wenn man die Hand langsam wegzieht, lassen sie wieder los. Wenn man sie schnell wegzieht, reißen die Arme ab. Bei Wunden in der Haut oder bei Kontakt mit Schleimhäuten bspw. an den Augen oder den Lippen entstehen tiefe schmerzende Wunden. Seeanemonen kann man vorsichtig mit dem Fingernagel von der Unterlage lösen, wenn sie nicht in einer Felsspalte sitzen. Im Aquarium bewegen sie sich langsam fort, bis sie einen ihnen zusagenden Platz gefunden haben. Perfekt ist die Pflege mit Clownfischen, mit denen sie eine Symbiose eingeht!
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Röhrenwürmer
Bei vielen Aquarianern beliebt sind Röhrenwürmer. Viele finden sie aufgrund ihrer individuellen Färbung und ihrer kuriosen Lebensweise sehr interessant.
Röhrenwürmer gibt es in allen möglichen Größen. Manche werden nur wenige Millimeter groß, andere erreichen dagegen 20-30cm. Charakteristisch für alle ist jedoch die Wohnröhre, die entweder aus Kalk (echte Kalkröhrenwürmer) oder aus einem lederartigen Material, zusammengesetzt aus Schlamm und Schleimsekret (falsche Kalkröhrenwürmer), bestehen können, und die im Vergleich zur Wohnröhre gigantische Tentakelkrone, mit der der Röhrenwurm auf Nahrungsfang geht. Dabei hört sich das ganze gefährlicher an als es ist. Denn diese Kerlchen filtern nur feine Partikel aus dem Wasser heraus, die dann zur Mundöffnung transportiert werden. Größere Partikel werden wieder an das Wasser abgegeben.
Die meisten Röhrenwürmer leben in Kolonien und vermehren sich geschlechtlich; einige wenige Arten sind jedoch auch in der Lage, über Knospung Nachwuchs zu produzieren.
Beachtet man einige Grundsätze, sind Röhrenwürmer im Aquarium eigentlich sehr gut zu halten:
1. Röhrenwürmer mögen kein direktes Licht (abgesehen von den Exemplaren, die mit Steinkorallen leben) und sollten daher an ein dunkleres Plätzchen gestellt werden.
2. Die Strömung sollte nicht zu stark sein, weil die Würmer sonst Probleme haben, ihr Futter aus dem Wasser zu filtern. Womit wir gleich beim nächsten Problem wären.
3. Da Röhrenwürmer einen recht hohen Bedarf an Nahrung haben, müssen sie viel Schwebefutter aus dem Wasser filtern können. Am besten gedeihen sie daher in Aquarien, in denen nicht abgeschäumt bzw. nicht zu stark gefiltert wird. Dies ist besonders wichtig, weil man Röhrenwürmer nicht direkt füttern kann. Denn die Tierchen sind so schreckhaft, dass sie sich bei Berührung zurückziehen würden und dann doch leer ausgehen. Darüber hinaus sind sie sehr langsame Fresser.
4. Eine Vergesellschaftung mit anderen Tieren sind in der Regel problemlos. Ausnahmen hiervon sind Falterfische, insbesondere der Pinzettfisch (Chelmon rostratus), die gern so einen Wurm vernaschen, und Seepferdchen, die sich aus lauter Unwissenheit auch schon mal an einem Röhrenwurm festhalten und diesen dann erwürgen.
5. Da sie sich sehr leicht erschrecken und zurückziehen, sollte man ihnen auch ein möglichst ruhiges Plätzchen zukommen lassen.
6. Schließlich sollte darauf geachtet werden, dass möglichst konstante Wasserwerte vorherrschen. Sonst wirft er schnell seine Tentakelkrone ab. Die kann zwar wieder regeneriert werden, die ganze Aktion ist jedoch ein Zeichen von Unwohlsein.
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Kriechsprossalge
Eine häufige vorkommende höhere Algenart, die oft aus lebenden Steinen eingebracht wird. Sie ist schnell wachsend. Durch ihre schöne grüne Färbung kommt sie in jedem Becken gut zur Geltung und bringt Farbe rein.
Als Futter für Doktorfische oder anderer Algenfresser.
Das besondere an ihr ist, das sie Phosphat, Nitrit und Nitrat aufnimmt und das wirkt sich positiv auf die Wasserqualität aus. Da diese Alge doch recht schnellwüchsig ist, bietet sie schon nach kurzer Zeit gute Versteckmöglichkeiten für kleine Fische und Krebse.
Ansonsten können Sie sich Überraschen lassen, was noch so alles aus dem Lebendgestein sich entwickelt. Einiges muss man evtl. entfernen, anderes kann man behalten und Kultivieren...